Der Bienenzüchterverein Biedenkopf und Umgegend blickt auf eine lange Tradition zurück.
Zu Zeiten des Großherzogtums Hessen entstand 1860 u.a. der sog. "Oberhessische Provinzialverein", dem sich die Biedenkopfer Imkergruppe 1862 als "Sektion Biedenkopf" anschloss; denn schon vor diesem Zeitpunkt bestand die "Imkergruppe Biedenkopf". Im Jahr 1861 hatte sie nämlich den Provinzialverein zu seiner 2. Jahres- bzw. Verbandstagung nach Biedenkopf eingeladen.
Die weitere Entwicklung detailliert nachzuvollziehen bereitet Schwierigkeiten, da die geschichtlichen Ereignisse in Hessen nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 auch Veränderungen in der Imkerorganisation bewirkten. So trat der Biedenkopf Verein in dieser Zeit dem "Nassauischen Bienenzüchterverein von 1865 " bei.
In dieser Zeit bis zum 1. Weltkrieg entstanden aus dem Verein Biedenkopf kleinere Vereine wie z.B. Holzhausen etc.
Nach dem ersten Weltkrieg lebte der Verein neu auf.
Die verwandtschaftlichen Bindungen eines damaligen Vorsitzenden zu nassauischen Familie Alberti hatten direkten Einfluss auf die Art der Bienenhaltung, nämlich die Verbreitung der sog. "Alberti-Beute" in unserer Region, die z.T. noch heute erfolgreich benutzt wird.
Es entstanden darüber hinaus mit den bescheidenen Mitteln der damaligen Zeit eine reich ausgestattete Bibliothek mit über 160 Nummern, die allen Imkern zur Verfügung stand!
Ein ganz wesentliches Ereignis für die weitere Entwicklung des Vereins war im Jahr 1925 die Versetzung des mittlerweile legendären Studienrates Dr. Robert Nold nach Biedenkopf. Legte doch er den Grundstein für den Schulgarten des Gymnasiums. Nicht nur für den Obstbau, sondern auch insbesondere für den Schulbienenstand interessierte er seine Schüler. Bekannte Mitglieder unseres Vereins gingen aus dieser "Schule" hervor. Zu nennen sind hier die Mitglieder Dr. Dreher, Dr. Nassauer, Forstdirektor a.D. Neusinger, Dr. Rehm, u.a.
Bereits 1930 wurde die noch heute bestehende Belegstelle Hesselgrund als eine der ersten anerkannten Belegstellen im damaligen Reichsgebiet gegründet. Von hier aus und durch den engagierten Einsatz bekannter Züchter wurde die Einführung und Verbreitung der Carnica-Biene in ganz Deutschland wesentlich beeinflusst und mitgetragen.
Heute zählt der Verein 64 Mitglieder , die im Vereinsgebiet insgesamt ca. 358 Bienenvölker betreuen. Die Bienenvölker verteilen sich auf etwa 80 Standorte. Bis auf wenige Ausnahmen finden wir auf der Mehrzahl der Stände 3-6 Bienenvölker.
Alle Berufsgruppen sind im Verein vertreten.: vom Arzt über den Juristen, Unternehmer, Handwerker bis hin zum Schüler und Auszubildenden. Es ist der direkte und ursprüngliche Kontakt zur Natur, der alle fasziniert - kein schnelles, kurzzeitiges Hobby, sondern eine entdeckte Liebe. Die Arbeit an den Bienen erfordert neben Fachkenntnissen auch Besonnenheit, Beherrschung und Ruhe. Auf übereiltes und hektisches Handeln reagieren Bienen bekanntermaßen prompt mit ihren "Waffen". Auch hier mag eine Ursache für die typische Altenstruktur des Vereins liegen, unsere Mitglieder haben ( fast) ausschließlich einen gewissen "Reifegrad" erreicht. Die Anzahl unserer jungen Imker ist relativ gering, wohingegen Neuimker auch im Alter von über 50 Lebensjahren zu uns finden.
Obzwar die Tradition eines Schulgartens mit Bienenhaltung heute im Schulbiologiezentrum der Lahntalschule wieder neubelebt wurde, hat diese Einrichtung kaum Auswirkung auf unseren Verein.
Imkerei zu betreiben gründet sich in unserer Region des Hinterlandes - im Gegensatz zu den Gründerzeiten - heute auf keinen Fall mehr auf wirtschaftliche Überlegungen. Es ist allenfalls ein sich finanziell selbst tragendes Hobby. Dabei darf der volkswirtschaftliche Nutzen der Imkerei nicht unterschätzt werden.
Ihren Beitrag zur Erhaltung der Natur leisten die Mitglieder des Imkervereins eher im Verborgenen. Nicht der gestresste Autofahrer, sondern nur noch der Wanderer oder Spaziergänger entdeckt auf seinen Pfaden mittlerweile selten gewordenen Bienenstände in unserer relativ intakten und vielseitigen Landschaft.
Der "Vereinspflege" dienen im Laufe des Jahres - insbesondere in der weniger arbeitsintensiven Jahreszeit - mehrere Versammlungen und Veranstaltungen, die der Schulung und dem Erfahrungsaustausch dienen. Es ist erklärter Wille des Vereins, sich auch wieder verstärkt um die Zuchtarbeit zu bemühen. Um als Verein mit Informationen und unseren Erzeugnissen direkter an die Öffentlichkeit zu treten, präsentiert sich der Verein neuerdings mit positiver Resonanz auf verschiedenen Märkten in der Region.
K. Dreher ( Copyright)
An erster Stelle stehen unsere fleißigen Bienen
und dann kommen
1. Vorsitzender
Helmut Schneider
Gärtnerstr. 12
35232 Dautphetal-Friedensdorf
Tel.: 06466-6565
2. Vorsitzender
Kathrin Donges
Altenstadtstrasse 30
35216 Biedenkopf
Tel.: 06461/926893
Kassiererin
Elvira Becker
Schriftführer
Matthias Hedderich
Imkerberater
vakant
Obmann für die Belegstelle, Imkerberater und Bienensachverständiger
Klaus Dreher
Obmann für Bienenzucht, Imkerberater und Bienensachverständiger
Heinz Wolf
Bienensachverständiger
Helmut Schneider
Unser Verein hat 69 Mitglieder( davon 8 Imkerinnen ) und 331 Bienenvölker